Flying airplane plane landing

Airline-Chef verliert Wette und bedient als Stewardess

Mittwoch, 17. Februar 2016

Airline-Chef und Milliardär Branson muss nach einer verlorenen Wette als Stewardess seinen größten Konkurrenten bedienen.

Bei den Chefs von großen Airlines handelt es sich meist um seriöse Geschäftsmänner, die sich selten in Boulevardblätter trauen und ihr Image nicht gern der Lächerlichkeit preisgeben. Die sympathische Ausnahme: Richard Branson, der Chef der australischen Airline Virgin Australia. Der britische Unternehmer und Self-made-Milliardär führte scheinbar schon immer ein Leben voller verrückter und origineller Leidenschaften. Er ist begeisterter Heißluftballonfahrer – hat im Ballon sogar schon den Pazifik überquert – züchtete aber auch schon Tannenbäume und Wellensittiche. Dass er durch eine verlorene Wette auch Erfahrungen als Stewardess sammeln würde, hätte er vermutlich nicht gedacht.

Im Jahr 2010 wettet Branson mit seinem großen Konkurrenten, dem Chef der Billig-Airline AirAsia, Tony Fernandes. Es ging darum, welches der beiden von den Airlines gesponserten Formel-1-Teams 2010 die bessere Saison haben würde. Branson war sich sicher, die Wette zu gewinnen, und ließ sich daher auf sie ein. Die Konsequenzen, falls er die Wette verlieren sollte? Seinen Wettpartner Fernandes auf einem Flug der Konkurrenz AirAsia als Stewardess zu bedienen. Dieser Fall trat natürlich prompt ein.

Einlösen der Wettschuld

Über zwei Jahre konnte Branson sich vor dem Einlösen der Wettschulden drücken, doch 2013 wollte Fernandes endlich von seinem größten Konkurrenten bedient werden. Natürlich musste dafür das Outfit stimmen. Branson trugt – wie alle anderen Stewardessen auch – die knallrote AirAsia-Uniform. Inklusive kurzem Rock, versteht sich! Die Pumps mit Absatz könnten dem 62-jährigen zu Anfang allerdings einige Probleme bereitet haben. Grelles Make-up mit blauem Lidstrich, falsche Wimpern und leuchtend rote Lippen, um die herum der blonde Vollbart plötzlich fehl am Platz wirkt, komplettieren den Look. Strümpfe durften ebenfalls nicht fehlen – und dazu gehörten selbstverständlich rasierte Beine.

„Ich bin auf dem Weg nach Perth, um die Beine von Sir Richard Branson zu rasieren. Ich kann es kaum erwarten.“, twittert AirAsia-Boss Fernandes voller Schadenfreude. Die haarige Angelegenheit übernahmen dann aber doch AirAsia-Stewardessen, die unter Blitzlichtgewitter und mit Einwegrasierern in den Händen Branson für seinen ersten Job als Stewardess vorbereiteten. Das Medienspektakel war riesig. Branson saß mit heruntergelassenen Hosen und einem Drink in der Hand da, ließ sich die Beine rasieren und nahm die Niederlage mit Humor.

Flugzeug im Landeanflug

Am ersten Arbeitstag gefeuert

Während des Flugs von Perth in Australien nach Kuala Lumpur in Malaysia schlug Branson sich sehr gut in seinem neuen Job. Er begrüßte jeden Passagier persönlich, servierte Getränke und Mahlzeiten und übernahm ebenfalls die Borddurchsagen. Fernandes flog als Ehrenpassagier mit, schließlich wollte er auch sicher gehen, dass Branson sich nicht vor dem Einlösen seiner Wettschulden drückte. Dieser fütterte den Wettsieger sogar persönlich und wurde für seinen ausgezeichneten Service gelobt. Bis es zu einem Zwischenfall kam: Branson schüttete seinem Rivalen beim Servieren „ganz ausversehen“ ein ganzes Tablett mit Orangensaftgläsern über den Schoß. Nach dem Flug sagte Fernandes über den Moment, bevor es passierte: „Ich habe ihn angesehen und gesagt: Trau dich bloß nicht!“. Nach diesem „Malheur“ musste Fernandes den Rest des Fluges in Unterhose verbringen, da er keine Wechselkleidung dabei hatte. Die Konsequenz: Die Stewardess Branson wurde sofort gefeuert. „Für seine Stewardess-Qualitäten gebe ich Branson eine 1 auf einer Skala von 1 bis 10. Das war absoluter Müll. Ich hätte ihn umbringen können!“, so Fernandes über den Service seines Rivalen. Branson nahm es gelassen und köpfte nach dem geschafften Flug erst mal eine Flasche Champagner. Ein schöner Nebeneffekt des ganzen Spektakels: Ein Teil des Erlöses dieses Sonderflugs soll einer australischen Stiftung für kranke Kinder zugutekommen.

Es ist sehr sympathisch, dass sich diese zwei Milliardäre und erfolgreichen Geschäftsmänner selbst nicht zu ernst nehmen und diesen medienwirksamen Machtkampf in der Öffentlichkeit führten – aber stets mit einem Augenzwinkern. Das gewonnene Geld für den guten Zweck ist natürlich ein besonders schöner Grund für erneute Wetten zwischen den beiden konkurrierenden Airline-Chefs. Wir sagen: Daumen hoch für so viel Humor und Selbstironie!

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