Das Naturwunder Pamukkale
Donnerstag, 26. Mai 2016
Pamukkale, klingt finnisch, oder zumindest skandinavisch, ist in Wirklichkeit aber weit von Nordeuropa entfernt. Pamukkale, auch "Baumwollschloss", liegt in der Türkei, genauer gesagt der Aegen Region im Südwesten des Landes.
Auch der Anblick täuscht; Wer meint, Schneeterrassen vor sich zu haben, oder etwa die heißen Quellen im kalten Island, der irrt sich. Bei dem 1988 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannten Naturwunder handelt es sich um Kalksteinterrassen, die zugegeben sehr einem kristallenen Eispalast anmuten....
Heiße Quellen
Ursprung des einmaligen Naturwunders sind kalkhaltige, heiße Quellen im Gestein, durch deren Verdunstung sich die Terrassen über Jahrtausende hin geformt haben. An mehreren Stellen entspringen diese Quellen den Hügeln der Region, deren mineralische Stoffe beim Abkühlen an der Erdoberfläche zu Kalkstein erstarren und die weißen Terrassen hervorbringen. Am stärksten ist das Phänomen in der antiken Stadt Hierapolis (Heilige Stadt, heute Pamukkale) zu beobachten.
Natur trifft auf Kunst: Hierapolis
Bereits seit Jahrhunderten baden Menschen in den heißen Wassern der Terrassen, die seit der Antike zur Heilung verschiedener Krankheitsbilder genommen werden. So geht auch die Geschichte der heutigen Stadt Pamukkale weit zurück; knapp 200 Jahre vor Christus wurde sie unter dem Namen Hierapolis in der römischen Provinz Asia gegründet. Es ist in dieser Provinz, in die bis heute berühmte römische Badekultur ihren Ursprung fand.
Die Ruinen der ursprünglichen, römischen Stadt liegen oberhalb, auf dem Berg der Kalksteinterrassen und haben einiges zu bieten: In Hierapolis hat man die Möglichkeit das gut erhaltene Amphitheater, Apollotempel und verschiedene Gebetsorte zu besichtigen. Allein das Theater der Stadt lässt auf die Größe von Hierapolis schließen; es ist die am besten erhaltene Spielstätte in Kleinasien und bot damals ca. 15.000 Zuschauern Platz! Auch die Reste der antiken Bade- und Brunnenanlagen lassen die Größe erahnen und bieten den heutigen Besuchern einen kulturhistorischen Zusatz zu ihrem Besuch in Pamukkale. Eine kleine Zeitreise in die römischen Kaiserzeit.
Pamukkale bei Sonnenuntergang
Tagsüber stürmen eine Vielzahl Touristen zum Weltkulturerbe, aber nur wenige wissen, was es in der Dunkelheit zu bieten hat. Das Mondlicht und die Laternen werden von den Kalksteinterterrassen reflektiert, sodass diese sich des nachts in eine glänzende Marmorlandschaft verwandeln. Ein spektakulärer Anblick, den man auf jeden Fall mitnehmen sollte!
Durch die vielen Touristen sind die Pamukkale leider schwer beschädigt worden. Um das Weltkulturerbe zu retten, wurden Bade- und Begeh- Verbote eingeführt. Touristen dürfen nur noch an markierten Pfaden entlanglaufen und müssen dabei die Schuhe ausziehen. Hierbei ist Vorsicht geboten, da die Kalksteine sehr rutschig sind. Baden ist nur in den künstlich angelegten Becken erlaubt, die jedoch auch einen umwerfenden und herrlichen Ausblick bieten.
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