Massive Flugausfälle bei Ryanair
Dienstag, 26. September 2017
Update: Obwohl Ryanair letzte Woche noch angekündigt hatte, der Flugbetrieb würde zum Winterstart wieder normal verlaufen, wurde nun bekannt gegeben, dass noch wesentlich mehr Flüge gestrichen werden.
Bis zum März 2018 werden voraussichtlich weitere 18.000 Flüge von Ryanair gestrichen. Damit werden ca. 2 Millionen weniger Fluggäste befördert werden als im Jahr zuvor. Wie bereits letzte Woche erklärte Ryanair, dass die Flugausfälle aufgrund von fehlerhaften Urlaubsplanungen bei den Mitarbeitern gestrichen werden müssten. Um die Passagiere für Ihren Schaden zu kompensieren, vergibt Ryanair Gutscheine im Wert von 40 Euro, die jedoch nicht in den Wintermonaten einlösbar sein werden, obwohl die Flüge genau für diesen Zeitraum annulliert wurden.
Preise von Alternativflügen anderer Airlines steigen teilweise drastisch in die Höhe, da die Nachfrage durch die Stornierungen von Ryanair gestiegen ist. Deshalb dürften die Gutscheine für Ryanair-Kunden nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.
Da die Fluggesellschaften die Annullierung mehr als 14 Tagen vor Abflug mitgeteilt hat, ist sie gesetzlich nicht zu einer Entschädigungszahlung verpflichtet. Allerdings muss den betroffenen Passagieren zumindest der Ticketpreis zurückerstattet werden. Dennoch dürfte es für sie schwierig werden, einen Alternativflug zu finden, der in der gleichen Preisklasse rangiert.
Laut Zeit.de hat Ryanair verkündet, dass sie trotz der Flugausfälle die Gewinnprognose über 1,4 Millionen Euro einhalten werden können. Den 700.000 Passagiere, deren Flüge gestrichen wurden, dürfte das jedoch wie Hohnvorkommen. Die These, dass die Flüge nicht aufgrund fehlerhafter Urlaubsplanung gestrichen wurden, erscheint immer plausibler. Viel wahrscheinlicher scheint die Fluktuation der Angestellten aufgrund zu niedriger Gehälter sowie die Streichung von nicht ausgelasteten Fliegern, um den Gewinn zu maximieren.
Bereits letzte Woche strich Ryanair über 2.000 Flüge
Ursprüngliche Meldung: Bis zum 31. Oktober sollen bis zu 2.100 Ryanair Flüge gestrichen werden. Aufgrund mehrmaliger Beschwerden der Kunden, der EU sowie der englischen Regierung, gab die Billigflug-Airline dem Druck nach und veröffentlichte eine Liste der bevorstehenden Flugausfälle.
Die Verspätungen von Ryanair häuften sich in der letzten Zeit. Das Personal muss laut der Airline in den kommenden Wochen den gesetzlich verpflichtenden Jahresurlaub in Anspruch nehmen. Deshalb sehe die Fluggesellschaft sich gezwungen, einige kommende Flüge annullieren zu müssen. Weitere Problematiken äußerten sich in Kapazitätsengpässen betreffend der Flugkontrolle und in Streiks in Frankreich. Demnach müssten in der kommenden Zeit Flüge gestrichen werden, im Schnitt 40 bis 50 pro Tag.
Doch laut der Pilotengewerkschaft Cockpit ist der eigentliche Grund für die kommenden Flugausfälle nicht die fehlerhaften Personalplanung Ryanairs, sondern schlicht ein Fall von Mitarbeitermangel. Laut „Norwegian Air“ sind bereits in diesem Jahre 140 Ryanair Piloten zu Ihnen übergewechselt, für den in Planung stehenden Standort in Dublin läuft die Rekrutierung ebenfalls. Die Konkurrenz ist für die Ryanair-Mitarbeiter deshalb so interessant, weil sie ein höheres Gehalt bezahlt. Nun sieht Ryan Air sich gezwungen, neue Piloten anzuwerben, unter anderem auch aus Südamerika.
Da es sich bei Mitarbeitermangel und fehlerhafter Kapazitätsplanung nicht um höhere Gewalt handelt, sondern diese Vorfälle bei sachgerechter Planung hätte vermieden werden können, haben Passagiere unter Umständen ein Recht auf Entschädigung. Diese kann man in Anspruch nehmen, wenn die Airlines den Passagier weniger als 14 Tage vor Abflug über die Annullierung informiert hat.
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