Ryanair streik

Ryanair Streik in Deutschland: 250 Flüge gestrichen

Donnerstag, 9. August 2018

Es hatte sich bereits angekündigt, nun ist es offiziell: Die deutschen Ryanair-Piloten werden diesen Freitag in den Streik treten. Die Fluggesellschaft streicht deshalb nun 250 Flüge.

Die deutschen Piloten schließen sich damit ihren Kollegen in Belgien, Irland, den Niederlanden und Schweden an, die ebenfalls am 10.08. die Arbeit niederlegen werden. Der Streik in Deutschland bahnte sich bereits vergangene Woche an, als 96 % der in der Vereinigung Cockpit organisierten Piloten für einen Streik stimmten, sollte Ryanair nicht bis Montag ein „verhandlungsfähiges Angebot“ vorlegen. Diese Frist lies der Konzern aber ungenutzt verstreichen, weshalb es nun zum Streik kommt. Dieser beginnt am Freitag, den 10.08. um 03:00 Uhr und soll 24 Stunden dauern.

Tausende Passagiere von Flugausfällen betroffen

Aufgrund des Streiks streicht Ryanair 250 Flüge von bzw. nach Deutschland. Dies betrifft nach Angaben der Berliner Morgenpost rund 42.000 Passagiere. Diese würden von Ryanair nach Konzernangaben per SMS oder E-Mail über die Streichung informiert. Weiterhin sollten Ryanair-Passagiere ihren Flugstatus auf der Homepage des Unternehmens prüfen.

Ryanair kündigte an, vom Streik betroffene Passagiere umzubuchen oder den Ticketpreis zu erstatten. Eine Entschädigung will die Fluglinie aber nicht gewähren, was laut Flug-Verspaetet.de jedoch nicht zwangsläufig rechtens ist (mehr dazu am Ende dieses Artikels).

Größter Streik bei Ryanair in Deutschland

Ryanair selbst sieht sich mit dem größten Streik der Firmengeschichte konfrontiert. Insgesamt werden am Freitag über 2.400 Flüge in ganz Europa gestrichen, wovon 55.000 Passagiere betroffen sein werden. Der Streik sei laut der Fluglinie „unnötig“. Die Gewerkschaft hingegen verteidigt die Maßnahme: die Airline bewege sich seit Dezember 2017 nicht auf die Piloten zu. Die Arbeitnehmer fordern u.a. ein höheres Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen.

Fluggastrechte bei einem Streik der Ryanair-Piloten

Im Falle eines Streiks gelten besondere Regeln für eine Entschädigungszahlung. Streiks werden in der Regel als „außergewöhnlicher Umstand“ eingestuft, bei dem eine Fluggesellschaft keine Entschädigung zahlen muss. Das ist allerdings nur der Fall, wenn die Flugverspätung direkt durch den Streik ausgelöst wird und nicht erst einige Zeit danach stattfindet oder falls der Flug schon vor dem Streik aus operationellen Gründen gestrichen wird. In diesen Fällen steigen die Chancen auf Entschädigung!

Grundsätzlich haben Passagieren bei Flugverspätungen ab 3 Stunden oder einer Flugannullierung einen Anspruch auf Entschädigung, sofern es sich bei der Ursache des Flugproblems nicht um einen solchen außergewöhnlichen Umstand handelt. Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach der Flugdistanz und kann bis zu 600 Euro pro Person betragen. Mit unserem kostenlosen Entschädigungsrechner können Sie herausfinden, wie viel Entschädigung Ihnen zusteht.

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